Mythen

Die 7 schädlichsten Erfolgs-Mythen – und wie du es trotzdem schaffst

Erfolg. Erfolg – wir alle wollen erfolgreich sein, Erfolg haben. Ein wichtiges Thema unserer Zeit, um das sich deshalb auch verschiedene Mythen angesiedelt haben. Viele davon sind schädlich, weil sie und an unserer Entwicklung, an unserer Produktivität und der Erreichung unserer Ziele hindern. Wenn wir ihnen nicht nachlaufen wollen, enttarnen wir sie lieber als das, was sie sind: Mythen.

Was ist eigentlich Erfolg?

Eigentlich sagt das Wort selbst schon, was es meint: Etwas er“folgt“ auf das, was ich tue. Ich bekomme das gewünschte Ergebnis. Ich erreiche mein Ziel. Erfolg ist deshalb etwas sehr Spezifisches. Auf ganz verschiedenen Gebieten:

  • beruflicher Erfolg: Dein aktuelles Karriereziel erreicht, deinen Traumjob gefunden, Unternehmen gegründet
  • finanzieller Erfolg: Die Gehaltsverhandlung gut geführt, deine Anlagestrategie optimiert, überdurchschnittliche Umsätze generiert
  • persönlicher Erfolg: Weiterbildung geschafft, Fremdsprache gelernt, Selbstmanagement optimiert
  • privater Erfolg: Neue Beziehung angefangen, Haus gebaut, Auszeit oder Sabbatical organisiert

Unsere Meinungen dazu bestimmen schon vorab, wie wir ein Ziel anpacken. Und auch, wie wir den Erfolg bewerten. Hier deshalb die sieben schädlichsten Gedanken und Meinungen, die man zum Thema Erfolg haben kann und die sich negativ auf das gewünschte Ergebnis, den Erfolg eben, auswirken. Natürlich mit Tipps, wie du sie entschärfen kannst.

Nr. 1: Der Erfolg löst auch alle meine anderen Probleme

„Wenn ich erst ABC erreicht habe, werden all meine Probleme gelöst sein!“ Schön wäre es! Beruflicher Erfolg bedeutet nicht, dass es privat oder persönlich auch so gut läuft. Nicht einmal der finanzielle Erfolg ist damit unbedingt gesichert.

Die Konzentration auf ein Ziel ist zwar eine gute Sache, weil sie uns voran trägt und dem Erfolg in diesem Sektor unseres Lebens nahe bringt. Wir alle kennen aber auch Geschichten von Menschen, die ihr ganzes Leben dem Beruf gewidmet und dabei ihre Familie verloren haben. Oder die, die dem Traum eines großen Projektes ihre persönliche Freiheit geopfert haben. Die ihr Traumhaus bauen wollten und dafür fast pleite gingen.

Mein Tipp: Fokus auf ein Ziel ist gut und wichtig, aber bewerte vorher genau, welche Vor- und Nachteile sich ergeben, während du dieses Ziel anstrebst und wenn du es erreicht hast. Verliere die anderen Bereiche deines Lebens nicht aus dem Blick, damit dich der Erfolg nicht zu viel kostet.

Nr. 2: Nur Talent führt zum Erfolg

Wie oft schränken wir uns selbst ein, weil wir glauben, kein Talent für irgendetwas zu haben. „Ich bin mathematisch unbegabt“, „Ich bin unsportlich“, „Ich kann nicht gut vor Menschen reden“. Diese Glaubenssätze schaden uns und hindern uns daran, unsere Ziele zu erreichen. Wir überschätzen die Rolle, die Talent bei der Erreichung eines Zieles spielt.

Es kommt viel stärker auf unsere Einstellung zur Aufgabe an. Sind wir bereit, zu lernen? Glauben wir daran, dass wir lernen können? Sind wir bereit, uns für das Ziel einzusetzen? Unser Mindset spielt eine viel größere Rolle, als wir glauben. Die Forschungen von Carole Dweck haben gezeigt, dass wir mit Neugier, persönlichem Engagement und Leistungswillen mehr erreichen können als mit bloßem Talent. Wer öfter übt, hat bessere Chancen auf den Preis als das geborene Talent.

Mein Tipp: Das bedeutet nicht, dass wir alles erreichen können. Mit 1 Meter 70 Größe wird man wohl kein Basketball-Star. Aber wir können mit

  • Neugier
  • Intelligenten Strategien
  • Glauben an uns selbst
  • Bereitschaft zur Extra-Meile

viel mehr erreichen, als wir glauben.

Nr. 3: Qualität setzt sich automatisch durch

Au weh: Das ist wahrscheinlich der Mythos, der vielen Frauen im Berufsleben schon ein Bein gestellt hat. Ich arbeite hart, und der Chef wird schon merken, dass ich viel mehr wert bin als das, was er mir zahlt. Dass ich die Beförderung verdient habe. Beim nächsten Mal bin ich bestimmt an der Reihe. Und diese Frauen sehen dann schon wieder gut vernetzte Männer mit besseren Strategien der Selbstvermarktung an sich vorbei ziehen.

Auch gute Produkte sind nicht unbedingt der Renner am Markt. Wie auch, wenn sie keiner kennt! Auch Qualität braucht eben Marketing. Das bedeutet nicht, dass du dich verbiegen musst, um auf dein Potenzial, deine Leistung, dein Produkt aufmerksam zu machen. Aus introvertierten Menschen werden so einfach keine Rampensäue.

Mein Tipp: Verlass dich nicht auf deine Leistung allein. Sei gut und sprich darüber! Aber auf deine Weise.

Nr. 4: Der Erfolgreiche schläft (fast) nie

Wir alle kennen diese Top-Performer, die nicht nur erfolgreich in ihrem Business sind, sondern anscheinend auch sonst überall präsent erscheinen. Auf Veranstaltungen, in den sozialen Medien. Schlafen die eigentlich nie?

Das mag von außen ja so aussehen. Aber wir brauchen durchschnittlich 7-8 Stunden Schlaf pro Tag, um leistungsfähig zu bleiben. Der eine mehr, der andere weniger. Kurzfristig können wir zwar mal über die Stränge schlagen und durcharbeiten, erkaufen uns das aber mit einem Abfall unserer Leistungsfähigkeit. Die Fehlerquote steigt dramatisch an. Wir tauschen also Zeit gegen Qualität des Ergebnisses.

Die genannten Top-Performer werden also, wenn sie nicht zur Minderheit der Menschen gehören, die wirklich mit wenig Schlaf auskommen, einfach nur besser organisiert sein.

Mein Tipp: Schlaf ist ein Teil der Selbstfürsorge. Spare nicht daran, sondern achte lieber darauf, guten und erholsamen Schlaf zu bekommen. Und schau lieber, wie du deine Prioritäten erkennst und Unwichtiges weg lässt.

Nr. 5: Du darfst dir keine Fehler leisten

Was soll das? Fehler machen wir alle. Auch erfolgreiche Unternehmerinnen landen nicht mit dem ersten Business den großen Coup. Wer agil vorgeht, scheitert sogar oft, aber dafür früh im Prozess. Bevor er viel Zeit und Geld in eine Idee investiert hat. Es kommt nur auf die richtige Fehlerkultur an.

Meine Tipps:

  • Fehler nicht anprangern, sondern auswerten
  • Fehler als Quelle der Erkenntnis ansehen
  • Dafür sorgen, dass Fehler früh erkannt werden
  • Kein totes Pferd reiten (gib deine Lieblingsidee auf, wenn sie sich als nicht praktikabel erweist)
  • Zu den eigenen Fehlern stehen und Verantwortung übernehmen

Nr. 6: Mach dein Hobby zum Beruf

Das höre ich immer wieder: Folge deinem Traum, verwirkliche dich selbst bei der täglichen Arbeit, mach doch einfach dein Hobby zum Beruf. Die Liebe zum Metier bringt schon der Erfolg.

Nein, das reicht leider nicht. Wenn es so einfach wäre, hätte ich heute einen Shop für fair produzierte Furoshiki-Tücher aus Bio-Baumwolle ;) Liebe zum und Glauben an das Projekt sind nicht genug. Es muss auch einen Markt dafür geben. Und du brauchst den eisernen Willen, auch die nicht so faszinierenden Details deines neuen Berufs mit Schwung auszuführen. Du brauchst die Energie, Rückschläge wegzustecken, auf Durststrecken durchzuhalten. Und einen klaren Blick darauf, was dein Hobby von der professionellen Arbeit unterscheidet.

Meine Tipps: Bevor du startest,

  • nimm dir Zeit für die Entscheidung
  • informiere dich genau, auch über die gesetzlichen Rahmenbedingungen
  • mach dir klar, dass du nicht den ganzen Tag das tun wirst, weswegen du eigentlich deinen neuen Beruf ergriffen hast
  • und beginne vielleicht erst einmal klein – nebenberuflich.

Nr. 7: Nur du machst es richtig

Kennst du das Gefühl auch: Du kannst eine Sache gut, z.B. Texte für deine Website schreiben. Die Buchhaltung vorbereiten. Präsentationen gestalten. Diese Dinge brauchst du immer wieder mal, aber sie sind nicht Teil deiner Kernkompetenz als Webentwicklerin, Designerin, Coach. Eigentlich würdest du sie lieber nicht machen und dich den Aufgaben widmen, mit denen du dein Geld verdienst. Aber:

  • du kannst es (gefühlt) einfach am besten
  • es dauert zu lange, um es jemand anderem zu erklären, damit er es so gut macht wie du
  • und Outsourcing ist zu teuer.

Bravo: Du hast gerade den ersten Schritt zur sicheren Überarbeitung gemacht (Ironie jetzt wieder ausschalten)! Und du verschwendest Zeit für Dinge, die eigentlich andere für dich tun sollten. Erfolg hängt auch davon ab, dass du deine Zeit für die richtigen Aufgaben verwendest. Die, die wirklich nur du ausführen kannst. Dein Business eben.

Meine Tipps:

  • identifiziere Dinge in deinem Arbeitstag, die nicht unbedingt du tun musst
  • investiere etwas Zeit, um diese Aufgaben so zu beschreiben, dass du andere effektiv briefen kannst
  • such dir verlässliche Mitarbeiter oder Freelancer für diese Dinge, sobald du es dir irgend leisten kannst
  • und konzentriere dich auf deine Kernkompetenz, das, womit du dein Geld verdienst.

In diesem Sinne: Lass dich nicht von falschen Vorstellungen und Glaubenssätzes blockieren und geh deinen Weg zum Erfolg!

Bild: DEZALB auf pixabay

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