Ideen sammeln

Ideen effizient sammeln und verwerten: Von der Notiz zur Umsetzung

Zündende Ideen sind oft Gold wert. Aber wie schnell geraten sie in Vegessenheit. Hier erfährst du, wie du sie in drei Schritten konsequent und sicher sammelst, bewertest und in die Tat umsetzt.

Ohne Blödsinn: Der Gedanke für diesen Artikel ist mir nachts eingefallen. Wie gut, dass auf meinem Nachttisch ein Notizbuch plus Stift liegt. Immer griffbereit.

Vielleicht erlebst du es auch ab und zu, dass dir in den unterschiedlichsten Situationen umwerfende, bahnbrechende Gedanken kommen. Und du kannst sie beim Joggen oder auf dem Rad, unter der sprichwörtlichen Dusche oder während eines Telefonats einfach nicht erfassen. Oder du verlässt dich sowieso auf dein gutes Gedächtnis und willst sie später notieren. Das geht leider oft schief :(

Schritt 1: Ideen einfach erst sammeln – überall und zuverlässig

Das Kurzzeitgedächtnis ist nicht der ideale Ort, Ideen zu speichern. Du brauchst ein narrensicheres Tool, um überall deine Ideen, Gedanken, Fragen und Geistesblitze ablegen zu können. Denn wenn es nicht wirklich einfach und immer griffbereit ist, neigen wir dazu, uns Zettel ans Pinbrett zu hängen, die neue Produktidee in einer Mindmap zu verewigen und schon gleich einen Entwurf für den neuen Blogbeitrag in irgendeine Textdatei zu klopfen. Wenn wir all das nicht schon vergessen haben, bis der Computer und der Zettelblock bereit stehen. Oder wir dann, wenn wir die Idee zur Umsetzung bringen wollen, den Zettel oder die Datei nicht mehr finden.

Effizienz ist was anderes!

Finde dein bestes Notiztool

Bist du eher ein Papier-und-Stift-Typ oder lebst du komplett online? Danach solltest du dein ganz auf dich zugeschnittenes, zuverlässiges Notiz-Tool aussuchen. Denn nur dann ist es immer bei dir, und du benutzt es gerne. Warum auch das wichtig ist? Was keinen Spaß macht, probierst du vielleicht einmal aus, aber integrierst es nicht in deinen Tagesablauf.

  • Android-Smartphones haben eine Notizen-App, mit denen du sogar eine Sprachnotiz aufnehmen kannst. Die Funktion muss allerdings freigeschaltet sein. Die Daten lassen sich auch exportieren.
  • Für iOS gibt es ebenfalls onBoard eine Notizen-App. Sie kann z.B. auch Scans verwalten. Exporte sind hier ebenfalls möglich.
  • Mehr Notizen-Apps – auch solche, die du auf Smartphone und Rechner synchron halten kannst – findest du hier.
  • Eine einfache Textdatei reicht übrigens auch aus, um Notizen schnell und regelmäßig zu erfassen.
  • Wenn du lieber sprichst statt schreibst: Sprich deine Notiz in die Diktierfunktion deines Handys.
  • Du kannst auch deine neueste Idee als E-Mail an dich selbst schicken. Vielleicht an eine E-Mail-Adresse, die du nur für diesen Zweck benutzt? Oder inden du im Betreff einen Begriff verwendest, den dein E-Mail-Client (Outlook, Thunderbird) als Filter benutzt, um die Notiz in einen eigenen Ordner abzulegen?
  • Und für alle, die es lieber schwarz auf weiß haben wollen, empfiehlt sich ein Din A6-Notizbuch mit Stiftschlaufe und einer Tasche für die Unterbringung von Belegen und anderem Papierkram, der unterwegs anfallen kann. Visitenkarten gehen auch hinein :)

Erst notieren – dann auswerten

Wichtig: Notizen erfassen ist wie Brainstorming. Wenn sie dir etwas bringen sollen, schreibst du erst einmal alles auf. Ohne die Idee schon gleich zu bewerten. Denn Ideen müssen oft eine Weile reifen, um dir zu nützen.

Trenne deshalb die Erfassung deiner Ideen von ihrer Bewertung und Umsetzung.

Wenn du das Gefühl hast, dass dir doch der eine oder andere produktive Gedanke durchgerutscht ist: Mach doch mal einen Braindump! Dabei setzt du dich entspannt mit deinem Notiztool hin und sammelst, was dir einfällt. Eine hervorrragende Kreativitäts-Methode, die deine Aufzeichnungen bereichert.

Schritt 2: Mach deine Ideen nützlich!

Wenn du deine Gedanken konsequent im Notiztool deiner Wahl erfasst hast, solltest du jetzt eine Menge Ideen im Vorrat haben. Und das gute Gefühl dazu, dass nichts vergessen wurde, was einmal wichtig werden könnte.

Listen sind aber nur so gut, wie du mit ihnen arbeitest. Werte also diese Sammlung unterschiedlicher Inspirationen regelmäßig aus. Ich tue das wöchentlich, um die Liste nicht zu lang werden zu lassen. Das könnte mich eher demotivieren, sie mir konsequent vorzunehmen.

Du wirst in dieser Endlos-Liste (oder -Datei) ganz unterschiedliche Arten von Einträgen finden. Sie ist so etwas wie der Korb auf dem Treppenabsatz, in dem sich alle Irrläufer im Haus versammeln, um dann periodisch an die richtigen Plätze geräumt zu werden.

Wie du mit diesen Einträgen umgehst, richtet sich nach deinen Selbstmanagement- und Planungsroutinen. Hauptsache, du verschiebst oder kopierst sie dahin, wo du sie bei der passenden Gelegenheit wiederfindest. Diese 5 Filter-Kriterien für die Notizen haben sich bewährt.

1. Papierkorb

Nicht jede Idee, die du notiert hast, findest du eine Woche später noch gut. Bevor daraus eine Karteileiche wird, die deine Listen aufbläht und inhaltlich verwässert: Ab in die Rundablage!

2. Termine und Deadlines

Welche Notiz beinhaltet einen Termin, zu dem sie fällig ist? Vielleicht weißt du jetzt, was du deiner Tochter zum Geburtstag schenken willst, ob du dich wirklich zu dieser oder jener Tagung / Messe anmelden willst und ob du für den Black Friday eine Anschaffung planst. All das kommt – am besten mit einem Zeitpuffer zum Geburtstag und Anmeldetermin für die Tagung – in deinen Kalender.

3. Projekte

Hinter manchen Einträgen verbirgt sich ein ganzes Projekt. Das erkennst du, wenn es sich um eine Aufgabe handelt, die mehrere Schritte umfasst. Notiere sie also in deiner Projektliste und definiere – frei nach GTD – gleich den ersten Schritt, mit dem du das Projekt beginnen willst.

Auch Dinge, für die du mehr als einen halben Tag brauchen wirst, sind eher ein Projekt, denn du wirst im realen Leben kaum mehr als diese Zeitspanne für konzentrierte, ungestörte Arbeit aufbringen können. Bei der Umsetzung unterteilst du sie in mehrere Schritte, in der Projektliste schreibst du dir gleich Schritt 1 auf, um schnell starten zu können.

4. Aufgaben

Das sind die kleinen Dinge, die du in überschaubarer Zeit auf einen Sitz erledigen kannst. Und die du auch fest vorhast, möglichst bald umzusetzen, weil sie dir nützen und einfach wichtig sind. Übertrage sie in deine passende Liste, die den geplanten Umsetzungszeitraum abbildet: Jahr, Monat, Woche. Mehr zur Listenpflege gleich.

5. Geniale Ideen

Du wirst in deinen Notizen auch die eine oder andere geniale Idee finden, die aber noch nicht reif dafür ist, direkt umgesetzt zu werden. Vielleicht ein Produkt, ein Reiseziel, eine Sprache, die du mal lernen willst. Oder ein Vortragsthema, das du für eine Tagung ausarbeiten könntest. Hier notiere ich auch Ideen, die mehr ein Ziel als ein Projekt sind. Auch dafür brauchst du einen Ort, eine Liste.

Schritt 3: Pflege deine Listen regelmäßig – und werde aktiv

Was für deine Notizen gilt, gilt ebenso für deine Listen: Wenn du sie regelmäßig überarbeitest und pflegst, arbeitest du an Dir, managst deine Zeit optimal und förderst deine Kreativität: Du liest deine Einträge mehrmals, findest dabei oft neue Ideen dazu oder Schritte, wie du sie verwirklichen kannst. Und manchmal stellst du fest, dass du ein Projekt nicht mehr brauchst. Und kannst es löschen, bevor du dich darauf einlässt. So sparst du Zeit und fokussierst dich auf das, was dich weiter bringt.

Noch besser: Bei der regelmäßigen Bearbeitung deiner Listen werden aus den Ideen ganz konsequent ToDos, die du direkt umsetzen kannst. Termine, Projekte mit dem ersten, einfachen Schritt und simple Aufgaben, die nur noch darauf warten, auf deine Tagesliste verschoben und abgearbeitet zu werden.

Am besten reservierst du dir regelmäßig Zeit, um deine Listen und Notizen durchzugehen und neu zu bewerten. Mach eine produktive Routine daraus. Du kannst sicher sein, dass es dich nur wenig Zeit kostet, auf dem Laufenden zu bleiben. Oft reicht eine wöchentliche Durchsicht deiner Notizen und Listen. Vielleicht am Freitag abend, wenn du deine neue Woche planst?

Manche Notiz-Tools sind praktischer als andere. Wenn du z.B. ein klassisches Notizbuch benutzt, kopierst du die Ideen zwangsläufig in deine Listen. Beim System Bullet Journal hat das sogar Methode.

Aber auch wenn du Inhalte umkopieren musst: Das Umschichten ist keine Zeitverschwendung, sondern die Garantie dafür, dass du auf Kurs bleibst. Weil du regelmäßig überprüfst, was dir noch nützt, und keine Zeit in Aufgaben steckst, die dir nichts bringen.

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