Eat that frog first

Wann du besser keinen Frosch frühstückst …

Wenn du dich öfter mal dabei erwischt, dass du eine wichtige Aufgabe heute schon wieder nicht erledigt, sondern sie lieber auf morgen verschoben hast. Wenn du weißt, dass du unangenehme oder fordernde ToDos immer wieder aufschiebst, dann hast du sicher auch den Tipp gehört „Eat that frog first!“. Zu Deutsch: „Iss diesen Frosch gleich als Erstes.“

So startest du den Tag mit einem Frosch

Klingt erst einmal unappetitlich, ist aber ganz einfach umzusetzen. Diese Regel besagt:

Beginne deinen Arbeitstag mit der hässlichsten, unangenehmsten, langweiligsten oder fordernsten Aufgabe, die auf deiner Liste steht. Wenn sie erledigt ist, kann der Tag nur noch besser werden.

Mit dieser Technik gewöhnen sich viele hartnäckige Prokrastinierer erfolgreich das Aufschieben ab. Sie funktioniert aus diesen drei Gründen so gut:

  1. Du bist erleichtert, weil dieser unangenehme Punkt auf deiner Tagesordnung nicht mehr ansteht, weil er vorbei ist!
  2. Du bist dann auch stolz auf dich, denn du hast das Wichtigste erledigt und erfolgreich gemeistert!
  3. Du hast jetzt an Schwung gewonnen, um auch deine anderen geplanten ToDos umzusetzen, statt sie aufzuschieben!

Ich höre von Kolleginnen aber manchmal den Stoßseufzer „Toller Tipp, aber bei mir funktioniert das einfach nicht.“

Und was, wenn diese Technik auch dir nichts bringt? Wenn du zwar weißt, was heute dein ganz persönlicher Frosch ist, aber dir einfach die Energie oder die Lust fehlen, ihn gleich auf deinen Teller zu packen und zu verspeisen?

Wo ist das Problem?

Wenn es mit dem Frosch nicht klappt …

… kann das meist diese beiden Gründe haben:

1. Der Frosch war einfach zu fett.

Will sagen: Du hast dir zu viel vorgenommen. Vielleicht wolltest du gleich ein ganzes Kapitel deines Buches schreiben, eine komplette Präsenation texten, eine umfangreiche Funktion in einem Stück programmieren?

Sorry, das wirkt auch auf die motiviertesten Gemüter abschreckend, denn damit hast du möglicherweise deinen ganzen Tag verplant, so lange würde diese Sache jeweils dauern. Und das ist eher unrealistisch, weil die Konzentration nach spätestens einer Stunde nachlässt und auch externe Störungen immer wieder auftreten.

So geht es leichter: Wenn du dir gerne zu viel vornimmst, untersuche deine geplante Aufgabe darauf hin, in welche Teilschritte sie sich zerlegen lässt. Und suche dir nur so viel heraus, wie du in einer Stunde erledigen kannst. Wenn dich auch das demotiviert, beginne mit einer halben Stunde für den Einstieg. Hauptsache, du nimmst dir einen Frosch vor, den du auch bewältigst. Dann erlebst du die positiven Effekte der Technik und der Rest des Arbeitstages ist nicht mehr so schlimm.

2. Du bist kein Frühstücks-Typ ;)

Morgens ist nicht deine beste Zeit, um die Willenskraft aufzubieten, einen Frosch zu vertilgen? Du stehst nie vor dem Weckerklingeln auf und bist dafür nachmittags so richtig aktiv? Dann gehörst du zur Fraktion der sprichwörtlichen Eulen und läufst erst später zu Hochform auf. Denn die Chronobiologie, die den inneren Rhythmus eines Menschen beschreibt, bestimmt, wann deine Prime Time ist und damit auch, ob du gerade am Morgen zu Beginn deiner Arbeitszeit zu Höchstleistungen fähig bist.

Die Bürozeiten sind für Angestellte relativ unflexibel, und auch wir Selbständigen können durch äußere Vorgaben wie Kinderbetreuungszeiten oder Kundenbedürfnisse dazu gezwungen sein, gegen unseren Biorhythmus früh anzufangen. Wenn du so arbeitest, beginnst du deine Bürozeit besser nicht mit deiner schwersten Aufgabe. Du brauchst einen weichen Übergang in deinen Arbeitstag, der dich nicht überfordert.

Starte mit einer passenden Morgenroutine für den Schreibtisch

Vielleicht hast du schon positive Erfahrungen mit einer Morgenroutine für deinen Start in den Tag gemacht. Mit einer guten Tasse Kaffee, ein paar Übungen, einer heißen Dusche und einem gesunden Frühstück verschaffst du dir täglich die Energie, Privatleben und Beruf positiv und gut gelaunt anzupacken.

Dasselbe gilt auch für den Beginn deines Arbeitstages! Überlege doch mal, welche leichten, unkomplizierten Tätigkeiten jeden Morgen anfallen, die auch erledigt werden müssen. Was wäre das für dich?

  • Ablage leeren
  • Checkin mit deinem Team
  • Recherche und Weiterbildung
  • Tagesplanung
  • Kalender aktualisieren

Nimm dir z.B. eine halbe Stunde Zeit für diesen Dinge und schaff dir so einen sanften Übergang in deinen Arbeitstag. Das reicht oft schon, um dich bereit für den Frosch zu machen.

Achtung, Falle: Das ist keine Ausrede dafür, den Arbeitstag unkontrolliert mit Plaudereien am Kopierer, Facebook oder E-Mail-Lesen zuzubringen. Reserviere dir eine feste Zeit für deine Büro-Morgenroutine und lege auch fest, welche wirklichen Aufgaben du in dieser Zeit erledigen willst.

Timeboxing für die komplexen Aufgaben

Wenn du also eine Eule bist, dich und deine besten Zeiten kennst, versuche garnicht erst, dir morgens als Erstes einen Frosch auf den Teller zu packen. Reserviere lieber täglich einen Zeitblock für deine wichtigste Aufgabe in deiner produktivsten Zeit. Wenn du in Gang gekommen und so richtig im Flow bist. Reserviere dafür einen Termin mir dir selbst und nimm ihn so ernst wie eine Verabredung mit einer wichtigen Person.

Der Vorteil: Du arbeitest zu deiner besten, kreativsten Zeit – und damit besonders effektiv. Und du erzeugst mit dem eingeplanten Zeitfenster eine Verbindlichkeit, die dir das Aufschieben schwer macht. Denn auch hier gilt:

  • die Aufgabe darf nicht zu groß für den Zeitblock sein
  • der Zeitblock darf dich durch seine Länge nicht demotivieren
  • eine Stunde für die wichtigste Aufgabe des Tages ist genug

Ich wünsche dir viel Erfolg!

Bild: Couleur auf Pixabay

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