Ziele setzen – Ziele erreichen mit dem SMART-Framework
Kennst du den Unterschied zwischen Wunsch und Ziel? Ein Wunsch ist eine Seifenblase: Wunderschön anzuschauen, schwebend, traumhaft, aber schlecht greifbar. Die Dinger zerplatzen, sobald du sie anfasst.
Ein Ziel ist mehr so der Golfball: Hart, konzentriert, greifbar. Und du kannst ihn dir vornehmen und dann einlochen. Bäm!
Du siehst schon: Mit der Seifenblase kommst du nicht weit. Wenn du ein Ziel erreichen willst, brauchst du den Golfball! Das geht ganz leicht mit dem SMART-Framework.
Untersuche und formuliere dein Ziel nach diesen 5 Gesichtspunkten.
S wie Spezifisch: Beschreibe dein Ziel genau.
Du willst mehr Aufträge? Du würdest gerne eine gute Bikini-Figur abgeben? Du möchtest dich gerne selbständig machen? Hier befindest du dich eindeutig noch im Bereich der Träume. Ohne vollständige Klarheit über Art und Umfang deines Ziels wirst du immer einen Grund finden, die Umsetzung aufzuschieben. Weil du das Ziel noch nicht greifbar vor dir siehst.
Frag dich also erst einmal: Was willst du konkret erreichen? Wie soll das Ergebnis aussehen aussehen? Willst du mehr Aufträge eines bestimmten Typs, um deinen Umsatz um 20% zu steigern? Willst du in deine Lieblings-Jeans hineinpassen? Und hast du vor, dein eigenes Coaching-Business aufzuziehen?
Das ist schon viel genauer, du kannst das Ergebnis jetzt schon besser vor dir sehen. Beginne also am besten, indem du dir vollkommene Klarheit über die Art deines Ziels verschaffst.
M wie messbar: Diese Zahlen sagen dir, dass du dein Ziel erreicht hast.
Wenn du wissen willst, wann du dein Ziel wirklich erreicht hast, brauchst du konkrete Zahlen, an denen du das festmachen kannst. Also frag dich z.B., wie viele Aufträge du zusätzlich brauchst, um dein Umsatzziel zu erreichen. Und wie viel jeder Auftrag dafür einbringen muss. Wie viele Kilo genau trennen dich noch von deiner Lieblingshose? Und ab wie vielen ersten Kunden kannst du mit gutem Gewissen sagen, dass dein Coaching-Business erfolgreich gestartet ist?
Also mach dein Ziel messbar mit diesen Fragen:
- Wie viel (Kunden brauchst du)?
- Wie viel mehr (Aufträge, Umsatz)?
- Wie viel weniger (Kilo auf der Waage)?
Wenn du das Gefühl hast, dass in deinem Ziel keine Zahlen stecken, dann solltest du genauer nachsehen, weil ein Ziel ohne messbare Zahlen nicht konkret genug ist. Und weil du dann auch keine messbaren Zwischenziele, Meilensteine für den Weg dahin abstecken kannst.
A wie attraktiv: Wie anziehend wirkt dein Ziel auf dich?
Hier geht es darum, das Warum hinter deinem Ziel zu entdecken. Darin verbirgt sich deine wahre Motivation, Energie und andere Ressourcen in dieses Ziel zu investieren. Diese Motivation brauchst du auch, um dein Ziel umzusetzen, denn der Weg dahin ist gewöhnlich zeitaufwändig und manchmal mühevoll.
Mit einem kräftigen, wirksamen Warum hinter deinem Ziel kannst du die Durststrecken überwinden und dich täglich neu motivieren, dranzubleiben. Also formuliere etwa so:
- „Ich bearbeite 8 Aufträge des Typs XY zusätzlich für 20% mehr Umsatz, weil ich mir so leisten kann, ein Team von Mitarbeitern aufzubauen, das mich langfristig entlastet und mir mehr Freizeit erlaubt.“
- „Ich erreiche meine Bikini-Figur, indem ich 5kg abnehme, um meine Lieblingsklamotten wieder tragen zu können und mich im Urlaub am Strand attraktiv zu fühlen.“
- „Ich starte mein Coaching-Business mit 5 ersten Kunden, um mir ein selbstbestimmtest Leben mit finanzieller Freiheit aufzubauen.“
Das sieht doch schon richtig appetitlich aus. In einen positive formulierten Satz gepackt, kannst du dein Ziel als Motto z.B. auf deinem Desktop oder an der Pinwand verewigen, damit du es auch täglich vor dir siehst. So unterstützt du ganz einfach deine Motivation, um verläßlich ins Tun zu kommen.
A wie attainable (erreichbar): Wie steht es mit deinen Ressourcen?
In meinem SMART-Framework gibt es ein zweites A (aus der englischen Version). Attainable = erreichbar. Überleg genau, was dein Ziel von dir fordert, damit du es erreichen kannst. Hier geht es um deine Ressourcen:
- Zeit
- Energie
- Geld
- Wissen
- Selbstdisziplin
- Gesundheit
Was hast du hier zu verteilen? Und wo musst du eventuell umstrukturieren? Wenn du schon jetzt zu 100% ausgelastet bist, wirst du 8 neue Aufträge in deinem Tagespensum kaum unterbringen. Es sei denn, du baust weniger gute Kunden ab und konzentrierst dich auf die Vermarktung deiner lukrativsten Angebote. Wenn du kein Startkapital oder nur wenig Vorwissen hast, sollte deine erste Überlegung vor der Selbständigkeit sein, wo du das herbekommst. Oder ob du etwas Geld in Kurse investieren solltest, um deinen Wissensstand aufzubessern.
Also prüfe hier dein Ziel, ob deine Ressourcen dafür reichen. Und welche du eventuell umschichten musst.
R wie realistisch: Bist du bereit, für dein Ziel zu bezahlen?
Du bist nicht allein auf der Welt: Dein Partner, deine Chefin, deine Kinder, die Kollegen, das Finanzamt und die Kita mit ihren Öffnungszeiten können deinem Ziel mit ihren – oft berechtigten oder zwingenden – Anforderungen im Weg stehen.
Und auch du selbst hast ja eine Vorstellung davon, wie du mit deiner Umwelt zusammen lebst. Prüfe also, welche Hindernisse hier deinem Ziel widersprechen können. Und wie die Lösung aussehen könnte.
- Weniger Zeit mit dem Partner oder andere Aufteilung der Care-Arbeit
- Konfrontation mit Chefin oder Kollegen, wenn du deine Selbständigkeit mit einer Halbtagsstelle anschieben willst. Oder doch lieber gleich kündigen?
- Weniger MeTime für dich oder eben beim Sport statt auf dem Sofa entspannen
- Weniger Einkommen in der Anlaufphase oder Kredit aufnehmen
- Extra Diät kochen für dich oder die Familie an anderes Essen gewöhnen
Hier geht es darum: Bist du bereit, die Zeche zu bezahlen, oder hast du einen Plan B, um dein Ziel mit deiner Umwelt, deinem bisherigen Leben zu vereinbaren? Auch das solltest du geprüft haben, bevor du dich auf dein Ziel verpflichtest.
T wie terminiert: Bis wann willst du am Ziel angekommen sein?
Hast du auch schon einmal vorgehabt, irgendwann Spanisch zu lernen, deine Garage auszumisten oder dein Marketing neu aufzustellen? Ich wette, das ist bis heute nicht geschehen, denn ein echtes Ziel, das diesen Namen verdienst, braucht eine Deadline. Und die kannst nur du ihm geben.
Mach also dein Vorhaben verbindlich und gib ihm einen Endtermin:
- „Ich bearbeite 8 Aufträge des Typs XY zusätzlich für 20% mehr Umsatz als 2022 bis Ende des nächsten Jahres“
- „Ich erreiche meine Bikini-Figur, indem ich bis zum Urlaub im Juni 5kg abnehme.“
- „Ich starte mein Coaching-Business mit den 5 ersten Kunden, die ich bis 31.3.2022 habe.“
Sobald du deine Deadline kennst, kannst du dein Ziel in Zwischenziele (Milestones) unterteilen. Bis wann wirst du die ersten 2 Aufträge, das erste Kilo, den ersten Kunden geschafft haben?
Wie sorgst du dafür, dass du dein Ziel auch erreichst?
Herzlichen Glückwunsch, du weißt jetzt genau, wann du am Ziel bist und wie das aussehen wird. Du hast dich verbindlich dazu entschieden, dein Vorhaben durchzuziehen und erfolgreich zu werden. Allerdings ist so ein Ziel groß und wirkt unübersichtlich. Das kann trotz all deiner Motivation und Entschlossenheit einschüchternd oder verunsichernd wirken.
Was dir jetzt noch fehlt: Ein erster konkreter Schritt, mit dem du beginnen kannst. Der muss
- glasklar formuliert,
- nicht zu umfangreich,
- leicht umsetzbar,
- aber nicht langweilig sein.
Und er muss ein konkretes Ergebnis bringen, das dir den nächsten Schritt zeigt oder möglich macht. Wischiwaschi wie „Ich plane dann mal zuerst…“ gilt nicht. Weil das dir auch nicht sagt, was genau zu tun ist. Besser:
- „Ich prüfe, ob das lukrative Angebot XY auf meiner Website prominent dargestellt oder beworben wird. Und sorge dafür, wenn es hier noch nicht präsent ist.“
- „Ich suche mir meine persönliche Schwäche heraus (wie z.B. ein süßes Frühstück) und finde einen kalorienärmeren Ersatz dafür.“
- „Ich finde heraus, wo sich meine potenziellen Wunschkunden aufhalten, und starte meine Akquise dort.“
Je konkreter du wirst, desto leichter wird es für dich sein, erfolgreich und mit Schwung loszulegen.
Bild: HeungSoon über Pixabay