Vorsicht, Fake Productivity!
Weißt du, warum dich Aufschieberitis (aka Prokrastinieren) auf deinem Weg zum Ziel gewaltig behindern kann? Auch wenn du immer fleißig arbeitest? Das Zauberwort heißt Pseudo-Produktivität (gerne auch Fake Productivity genannt).
Ich kenne Produktivität, aber was ist Fake Productivity?
Du bist also von morgens bis abends an deinem Arbeitsplatz präsent und auch sehr aktiv. Eigentlich hast du immer etwas zu tun, und deine ToDo-Liste schrumpft auch täglich. Ja, eigentlich solltest du zufrieden mit dir sein.
ABER: Wenn du auf diese Liste schaust, findest da du seit Wochen dieselben Aufgaben, die immer noch darauf stehen. Und leider sind das gerade die wirklich wichtigen Dinge, die dich weiter bringen (Akquise-Telefonate, Angebote schreiben, Kundenprojekte fertig stellen). Aber alles, was du abhaken konntest, war leider nur der übliche Kleinkram.
WARUM ist das so? Du bist in die Falle der Fake Productivity getappt:
- Hauptsache etwas auf der ToDo-Liste abhaken
- das geht mit einfachen Aufgaben am besten
- und du bekommst gleich das gute Gefühl, etwas geschafft zu haben.
- Etwas = irgendetwas. Leider 🙁
Fake Productivity bedeutet, dass du zwar rund um die Uhr aktiv bist, aber nur das tust, was dir leicht von der Hand geht.
Vier Tipps, mit der Fake Productivity fertig zu werden und die wichtigen Dinge zu schaffen
Hier gebe ich dir vier schnelle Tipps, wie du wirklich produktiv arbeitest:
Tipp 1: Bewerte deine ToDos nach ihrer Bedeutung für deine Ziele.
Nimm dafür ein einfaches Tool wie die ABC-Methode, mit der du alles nach den Kriterien
- A = sehr wichtig
- B = auch wichtig
- C = eher nicht
sortierst. Und dann jeden Tag einen großen Zeitblock für die A-Aufgaben reservierst.
Tipp 2: Nimm dir Zeit, deine Axt zu schärfen.
OK, im übertragenen Sinne. Du kennst sicher auch die alte Geschichte von dem Holzfäller im Wald, der sich gewaltig mit seinem Job abmüht. Und den ein Wanderer anspricht. „Warum arbeitest du so angestrengt? Vielleicht ist deine Axt einfach stumpf? Wie wäre es, wenn du sie erst mal schärfst?“ Darauf der Holzfäller: „Keine Zeit, die Axt zu schärfen. Ich muss doch Bäume fällen.“
Also
- optimiere deine Prozesse
- stecke etwas Zeit das Erstellen von Vorlagen oder Checklisten
- achte auf gute Materialien (vom Bürostuhl bis zum Rechner)
- und gute Organisation deiner Unterlagen,
Dann geht dir auch die Arbeit an den schwierigen Aufgaben leichter von der Hand. Und du packst sie einfach an, statt sie aufzuschieben.
Tipp 3: Perfektionismus ist nicht gleich Produktivität.
Vielleicht arbeitest du ja schon eine Weile an einem Kundenprojekt, das dir bald gutes Geld einbringen soll. Und du kommst zu keinem Ende, ziehst bei der täglichen Zeitplanung immer wieder andere Dinge vor? Dann empfehle ich dir, dich vom Perfektionismus zu verabschieden. Das bedeutet nicht, dass du keine optimale Arbeitet leisten sollst. Aber du sparst eine Menge Zeit und Energie, wenn du weißt, wann gut einfach gut genug ist. Bewährte Qualität, aber keine zusätzlichen Verzierungen, die hinterher nicht gebraucht werden.
Tipp 4: Lass dich von den vielen kleinen, aufdringlichen, manchmal scheinbar so dringenden C-Aufgaben nicht ablenken.
Noch eine unwichtige E-Mail, noch ein Telefonat, das doch nur Plauderei sein wird, noch ein Artikel, der dir wahrscheinlich nichts bringt: Verschieb das alles auf die Zeit NACH deiner Prime Time. Wenn du dich lange genug deinen wichtigen Aufgaben gewidmet hast und wirklich produktiv warst.
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