Kette: Don't break the chain

Don’t break the chain – der sichere Weg, Dein Ziel leichter zu erreichen

Bald, zu bald ist es wieder soweit: Wir fassen gute Vorsätze, was wir alles im Neuen Jahr erreichen wollen. Wie wir besser werden möchten, welche schlechten Angewohnheiten wir hinter uns lassen werden. Fit werden, eine neue Sprache lernen, das erfolgreiche Produkt entwickeln.

Am 1. Januar beginnen wir voll Energie, am 2. reicht die Motivation einen frischen, neuen Jahres noch aus, aber spätestens am 3. 1. müssen wir uns dazu zwingen, loszulegen. Einen Tag später geht uns die Luft aus. Gesprungen als Tiger, gelandet als Bettvorleger!

Das muss Dir nicht passieren. Es gibt einen einfachen Trick, mit dem Du am Ball bleibst und Dein Ziel erreichst: Don’t break the chain. Unterbrich die Kette nicht.

„Mach es einfach täglich“

Diesen Tipp soll Jerry Seinfeld einem Anfänger mitgegeben haben, als er gefragt wurde, wie man ein guter Comedian wird. Er empfahl ihm, einfach jeden Tag an seinen Gags zu feilen, weil bessere Gags die Basis für einen guten Comedian seien. Um wirklich täglich zu schreiben, sollte der Anfänger sich einen Wandkalender und einen roten Marker besorgen und sich jeden Tag, an dem er sein Vorhaben umgesetzt hat, im Kalender dick rot ankreuzen. Das ist so erfreulich und befriedigend wie das Abhaken oder Durchstreichen auf der ToDo-Liste.

Seinfelds wichtigster Tipp dazu: Don’t break the chain! Lass die Reihe der angekreuzten Tage zu einer immer längeren Kette wachsen und unterbrich sie nicht.

Don’t break the chain? Warum wirkt der Trick?

Denk noch einmal zurück an Deine Neujahrsvorsätze, sagen wir: In diesem Jahr ein neues Produkt zu kreiren und auf den Markt zu bringen. Oder endlich ein paar Kilo loszuwerden. Das sind alles große Ziele, der Erfolg liegt ein paar Monate in der Zukunft. Auch wenn Du weißt, das Du dann später mehr Geld verdienst, Dich wohler in Deiner Haut fühlst (oder die alten geliebten Jeans endlich wieder anziehen kannst), reicht die Motivation eines so fernen Ziels nicht aus, um Dich bei der Stange zu halten.

Oft kostet es Dich einfach viel Überwindung, wieder an der großen Sache zu arbeiten. Du musst Dir immer wieder ins Gedächtnis rufen, wofür diese ganze Anstrengung eigentlich gut ist. Wenn man sich dann einmal entschieden hat, es wieder einmal anzugehen, tendiert man dazu, es so richtig perfekt und aufwändig zu machen. Also: Du sitzt das ganze Wochenende am Rechner und schreibst an Deinem Projekt, oder Du machst zwei Tage eine harte Crash-Diät. Und dann ist wieder lange Pause, weil die Anstrengung zu groß, das Ziel aber immer noch in weiter Ferne ist.

So geht das nicht: Du brauchst eine Politik der kleinen Schritte. Die tun nicht so weh wie ein ganzes Wochenende am Schreibtisch, sind leichter umzusetzen und geben Dir die schnellen Erfolge, die auf dem Weg zu einem großen Ziel nötig sind.

Das deutlich sichtbare Ankreuzen der Tage, an denen Du Deinem Vorsatz treu geblieben bist, aktiviert mit der Zeit Dein Belohnungssystem im Gehirn. Du entwickelst still und leise eine neue, positive Gewohnheit, indem Du eine Kette von erfolgreichen Tagen bildest.

Genau darin liegt die Magie von „Don’t break the chain“!

Und wofür brauche ich das?

Immer dann, wenn Du ein großes Ziel anpeilst oder eine Gewohnheit etablieren willst. Z.B.

  • ein Instrument spielen
  • eine Sprache lernen
  • gesund essen
  • ein Produkt entwickeln
  • regelmäßig lesen, Weiterbildung betreiben
  • Ordnung schaffen und halten
  • Meditation in den Tageslauf aufnehmen
  • schreiben, zeichnen

Wie funktioniert das mit der Kette?

Du brauchst für Dein großes Ziel kleine Schritte, mit denen Du ihm täglich näher kommst. Formuliere also eine Aufgabe, die Du wirklich jeden Tag umsetzen kannst. Ich sag mal: „Abends vor dem Fernseher Obst und Gemüsesticks“, wenn Du sonst zu Chips oder Schokolade greifen würdest. Oder: „Morgens zuerst eine Stunde am neuen Produkt arbeiten“, um hier in die Gänge zu kommen.

Wie Du siehst, habe ich die Aufgaben genau beschrieben: Was ist zu tun, bzw. wie lange ist es zu tun, wie sind die Regeln für die Umsetzung. Es gibt keine Unklarheiten, ob ich es richtig getan habe.

Die Aufgaben sind positiv formuliert: „Gemüse vor der Glotze“ kann das Gehirn besser verarbeiten als „keine Schokolade beim Fernsehen“.

Außerdem empfiehlt es sich, Pausen einzuplanen. Mach bei Deiner Diät einen wöchentlichen Cheat-Day, an dem Du eben doch abends Scholokade bekommst. Und gib Dir vielleicht am Sonntag frei, wenn Du ein berufliches Ziel anstrebst. Das nimmt ein wenig den Druck heraus.

Die Pause sollte aber wirklich geplant sein. Heute aussetzen und dem inneren Schweinehund nachgeben ist keine Option, weil Du dann wieder jeden Tag neu aktiv entscheiden musst: Soll ich heute ins Tun kommen oder nicht?

Krisenmanagement

Natürlich kann es zu Unterbrechungen kommen. Eine Krankheit, der Jahresurlaub… Sonst solltest Du allerdings keine Entschuldigungen vor Dir selbst akzeptieren. Keine Lust, keine Zeit, zu viel zu tun: Das gilt nicht, wenn Du es wirklich ernst meinst.

Wenn Du langfristig mit Deiner täglichen Aufgabe nicht klar kommst: Überlege, ob Dein Ziel nicht das Richtige für Dich ist oder Dich einfach zu viel kostet: Lebensfreude zum Beispiel. Dann ist es Zeit, sich davon zu verabschieden.

Bist Du entschlossen, Dein Ziel weiter zu verfolgen, fängst Du am besten eine neue Kette an. Das ist wahrscheinlich genau so schwer wie beim ersten Anlauf, aber nur wer aufgibt, hat schon verloren. Vielleicht korrigierst Du auch Deine tägliche Aufgabe, machst sie weniger anspruchsvoll. Morgens eine halbe Stunde Projektarbeit reicht erst einmal aus, fünf Minuten Meditation sind besser als gar nichts. Aufstocken kann man immer noch, wenn die kleine Lösung einmal gut läuft.

Deine ganz persönliche Kette

Wo und wie Du Deine täglichen Erfolge dokumentierst, ist Dir überlassen und hängt von Deinem Lebensstil ab. Der Klassiker: Ein Wandkalender mit einem Feld pro Tag und ein dicker, roter Marker, der schön auffällt. Sichtbarkeit zahlt auf die Motivation ein. Das funktioniert auch mit einem Taschenkalender oder in Deinem Bullet Journal, wenn Du sie täglich zur Hand nimmst.

Genauso gut kannst Du in Deinem digitalen Kalender (z.B. Outlook) täglich einen Eintrag machen.

Spezialisierte Tracking-Apps wie Habit Tracker oder Fitness Tracker unterstützen Dich ebenfalls bei der Einhaltung Deiner Vorsätze. Für iOS gibt es sogar eine App, die nur für diese Aufgabe gedacht ist: Don’t break the chain.

Wenn Du sowieso mit Todoist arbeitest, markierst Du einfach so Deine erledigten Aufgaben.

Viel Erfolg!

Bild: TanteTati auf Pixabay.

Willst Du keinen Artikel mehr verpassen und noch mehr bekommen?

Jede Woche schicke ich dir Informationen und sofort umsetzbare Tipps für deinen produktiven Arbeitstag. Versprochen, kein Spam, denn der wäre nicht wirklich produktiv :)
Hol dir als Willkommensgeschenk mein E-Book "Die 9 Säulen deiner Produktivität", mit dem du erfährst, wie du deine Zeit effektiv nutzt und deine Ziele sicher erreichst.

0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert